III. Netiquette und Tabus
Gutes und schlechtes Benehmen auf Homepages.
Baustellen, leere Versprechen und andere Peinlichkeiten ("Selbst-Rufschädigung")
Tabu: Keine Seiten "in Arbeit" - Keine "
Baustellen"!
Die immer wieder vorgebrachte Ausrede - die Struktur
der Homepage verlange, dass die geplanten Erweiterungen
bereits vorgesehen werden - zieht nicht!
Erstens ist es ein Armuts-Zeichen für den
Homepage-Schreiber, wenn er eine Struktur der homepage
wählt, die sich nur unter großen Mühen oder gar nicht
erweitern läßt.
Tabu: keine leeren Versprechungen, wie "demnächst mehr"!
Nichts nervt mehr, als wenn man eine 100 Seiten dicke
Fachzeitung kauft und auf jeder zweiten Seite
steht: "diese Seite ist in Arbeit" oder
"demnächst kommt hier noch etwas!". Am
wirkungsvollsten ist es dann, wenn auf einer solchen
Homepage noch steht: "zuletzt geändert ..."
und dann folgt ein Datum, das 3 bis 4 Jahre zurückliegt!
Würden Sie einer solchen Firma jemals einen Auftrag
erteilen? Entweder hat sie nicht mal genug Fachleute, die
eine homepage aktuell halten können, oder es besteht zu
befürchten, daß sie unter schneller Auftragserledigung
3 bis 4 Jahre versteht!
Tabu: Unter keinen Umständen eine als Entwurfsskizze gestaltete Homepage
ins Internet stellen !!!
Eine in's Internet gestellte homepage ist bereits
öffentlich, wenn sie auf den Server des Providers upgeloaded ist.
Jede Spider-Suchmaschine kann sie bereits katalogisiert haben.
Die Ausrede "Ich hab sie eigentlich in keiner
Suchmaschine eingetragen" geht leider nicht!
Entwickeln und Testen sollte man seine Homepage tunlichst
auf dem eigenen Computer!
Tabu: Keine Homepage ohne eigenen Inhalt ins
Internet stellen !!!
Man findet immer wieder Homepages, die nahezu ausschließlich aus
vom anderen Homepages zusammengetragenen Gags bestehen, aber keinen
erkennbaren eigenen Inhalt aufweisen.
Meist rundet eine Liste wenig sortierter und völlig unkommentierter Links
die ganze Peinlichkeit der Einfallslosigkeit ab.
Gimmicks ersetzen keinen fehlenden eigenen Inhalt !!!
z.B.: Datum und Uhrzeitanzeigen: wer braucht das? Nimmt der Verfasser an,
man hätte keine Uhr u. Datumsanzeige im eigenen Computer und würde
deshalb bei ihm besonders oft reinschauen?
z.B. Newsticker: Wer informiert werden will, der braucht nur auf die
News-Seite seines Providers oder der diversen Fernsehsender und
Tageszeitungen zu schauen.
Urheberrecht und Gesetze beachten!
Urheberrecht bei Grafiken, Musikwerken, Texten etc. beachten!
Das bloße Nennen der Quelle ersetzt nicht das Einverständnis des Autors!
1. Es kann teuer werden: es gibt schon heute
recht raffinierte Suchmaschinen, die Sachen im scheinbar
unendlichen Heuhaufen Internet schneller aufspüren, als
machem lieb ist! Und es gibt Leute, die mit dem
Aufspüren solcher Bilder und Texte unheimlich viel Geld
verdienen. Es sei dem Leser überlassen zu erraten, wer
das alles bezahlt !
2. Wer will es schon selbst erleben, daß seine
eigenen Ideen einfach geklaut und möglicherweise
wirtschaftlich ausgeschlachet werden?
3. Wer sich mit fremden Federn schmückt, der betreibt eine
sehr effektive und weltweite Selbst-Rufschädigung!
Auch im vermeintlich rechstfreien Raum des Internets gilt es unter
anständigen Leuten als ungeschriebenes Gesetz, daß man
keine Ideen und geistige Werke von anderen klaut, um seine eigene
Homepage damit interessanter für andere zu gestalten. Wer
das tut, braucht sich nicht wundern, daß er von anderen
"geschnitten" wird und verdächtig wenig "trafic"
auf seiner Homepage hat. Aber so dumme Leute sind meist sogar
so dumm, daß sie gar nicht merken, wieso sie eigentlich
nie eine Email von Leuten erhalten, die wirklich interessant sind und
was zu bieten haben - d.h. geben wird es die immer, aber wirklich
erfolgreich sind die anderen!
Bei frei verbreitbaren Freeware- oder
Shareware-Programmen und anderen
derartigen Dateien von anderen Verfassern, sollte man davon Abstand
nehmen, dieselben einfach auf seiner Homepage zum Downloaden einzufügen.
Wer seinen Besuchern die Möglichkeit bieten will diese tollen Programme
auch zu erhalten, soll lieber ihre Vorzüge detailiert erläutern und einen Link
auf die Original-Quelle in seine Seite einbauen! Auf diese Weise erhält der
Verfasser des Originals wenigstens die Gelegenheit, seinen Interessenten immer
die allerneueste Version seines Programmes anzubieten und diese Besucher entdecken
vielleicht noch andere Sachen auf seiner Homepage.
Bei Links auf fremde Seiten:
- Eine Benachrichtigung des "Gelinkten", verbunden mit der Frage,
ob der Link so OK ist, gehört nicht nur zum guten Ton, sondern ermöglicht
es dem Verfasser der gelinkten Homepage auch über evtl. URL-Änderungen
Nachricht zu geben! (und bringt nicht selten einen besucherfördernden Gegenlink
des "Gelinkten" !) - Wer hat schon gerne
nach einem halben Jahr eine Link-Liste auf der Homepage, bei der die Häfte der
mühevoll zusammengesuchten tollen URLs schon wieder tot ist?!
- Für Frame-Seiten gilt: Die durch den Link aufgehende Seite sollte sich nicht
nur in einem frame öffnen. Mit dem Zusatz <a href=" ...Link-URL... " target="_top">
oder <a href=" ...Link-URL... " target="_new"> erreicht man dies (vgl. SELFHTML).
- Selbstverständlich sollte man es sich auch verkneifen, Bilder oder andere Bestandteile
einer anderen Homepage einfach durch einen unsichtbaren Aufruf des Materials von dort in die eigene
Homepage einzubauen. Der davon Betroffene kann dies relativ leicht feststellen und dann
kann's Ärger geben!
Sonstige Gesetze einhalten! Hände weg von jeglichem Anhauch von
Aufforderung zur Gewalt, Ausländerhaß, Rassismus, Extremismus (dazu
gehört auch militanter Pazifismus und militantes Tierschützertum!)
und jeder Nähe zu Pornografie.
Auch Links auf andere homepages mit problematischen Inhalten können hier in
"Teufels Küche" führen! Sie werden nach augenblicklicher Rechtssprechung
als Beihilfe bzw. Aufforderung zu Straftaten gewertet werden.
Die Verbreitung von Viren - und sei es auch nur zu "Demozwecken" -
sollte man sich tunlichst verkneifen. Das Verbreiten von Viren ist keine
"schicke" Spielerei, die jemand als besonders fähigen "
Insider" auszeichnet. Vielmehr ist es ein Verbrechen, das nach deutscher
Rechtssprechung bis zu 2 Jahren Haft und unabsehbare Schadensersatzverpflichtungen
nach sich zieht. Selbst bei den in manchen Kreisen so beliebten "Demos" steht
man nahe an der Beihilfe bzw. an einer versteckten Aufforderung zu einer Straftat
und damit mit einem Bein schon im Gefängnis.
Wer sich wirklich als fähiger
Computer-Crack auszeichnen will, der sollte sich in
positiver Weise um Auszeichnung bemühen.
Kompatibilität -
> mit anderen Betriebssystemen !(font-Typ, Dateinamen,
-> techn.Details)
> an Leute, denken, die nicht die ganze Zeit damit zubringen immer den
supermodernsten Browser zu installieren: Die browser der 3er-Generation
unterstützen z.B. "frames "
nicht - eine Meldung wie "Dein Browser kann leider keine frame-Seiten darstellen -
Tschüss!" ist zu billig! Sie sollte besser lauten:
"Ich kann leider keine vernünftige alternative
noframes-Version programmieren, weil ich zu doof bin!"
Oder: ":ich will eine solche Version nicht machen, da ich noch nicht begriffen habe was
das Internet ist.":
Nun ist von der Benutzung &aulm;lterer Browser sicherlich aus Sicherheitsfründen dringend abzuraten und
moderne Browser verstehen durchweg "frames&auot;, jedoch
sei vermerkt, daß solcherlei noframes-Abschnitte dazu führen, daß die
Homepage von Suchrobotern wie Spidern und Crawlern nur unter diesem Satz katalogisiert wird
und folglich wohl von niemand gefunden wird.
Ähnliches gilt bei der Verwendung von Java-Script - wobei auch für die
allerneuesten Browser immer noch als sehr ernstzunehmender Rat gilt: das Java-Script
sollte unbedingt beim Surfen durch unbekannte Websites ausgeschaltet bleiben, will man
nicht eine böse Überraschung erleben! Bei bald jeder zweiten Virenwarnung liest man, daß JavaScript
bei der Infektion eine wesentliche Rolle spielt. - Sieht die Seite auch noch
ohne Skript gut aus, oder kann man sie dann vergessen, da sie nicht mehr zu
entziffern ist oder womöglich gar nicht mehr startet???
Auch bei der Verwendung von CascadingStyleSheets (CSS) ist Vorsicht geboten.
Die fortgeschrittenen Features dieser praktischen Neuerung (selbst von CSS level 1)
sind leider selbst in den neuesten Browsern noch nicht einheitlich
und fehlerfrei realisiert.
> mit langsameren Datenübertragungsraten !!! Andere
mit langsameren Modems, oder lahmeren Provider-Servern auszuschließen ist eine
Arroganz, die sich nur die leisten sollten, die keinen Wert darauf legen interessante
Leute kennenzulernen. Nur - wozu geht so jemand eigentlich in's Internet? Er sollte
sich doch besser einen großen Laser kaufen und damit auf die Schattenseite des Mondes
schreiben: "Ich bin der Größte, so groß, daß keiner es auch nur wagen kann,
mich anzusprechen!".
Internationalität:
> Möglichst an anderssprachige Benutzer denken!!!
Sofern der Inhalt der homepage unabhängig von
der Sprache international von Interesse ist, ist Englisch
als Minimum Pflicht !! "Internet" kommt nicht von "intern",
sondern von "international"!
> Wenn Englisch dann: Alles in einfachem Englisch! Kurze Sätze, nicht zu
exotische Wortwahl, möglichst keine verschraubte
Grammatik-Konstruktion aus dem Abiturskurs Englisch! Man
denke auch an Japaner und Chinesen! Die Menschen dort
haben, aufgrund ihrer anderen Schrift, erheblich
größere Probleme, Englisch zu beherrschen als wir -
darauf sollte man Rücksicht nehmen!
Wer auf Englisch in seiner Homepage verzichtet, der kann statt der homepage
im Internet besser gleich eine Kleinanzeige in seinem
regionalen Anzeigenblättchen aufgeben!
(zugegeben: brutal - aber leider wahr!)
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